So spielt z. B. die Frage der Ursachenzuschreibung von Erkrankungen und die kulturell bedingten Rollenerwartungen an Arzt, Pflegepersonal und Patient eine bedeutende Rolle in der Interaktion.
Kommunikative Kompetenzen sind im Klinikalltag und in der Arztpraxis unerlässlich. Das Seminar vermittelt speziell für den interkulturellen Kontext Techniken wie „Aktives Zuhören“. Diese ermöglichen es, künftig Gespräche erfolgreicher zu gestalten – sowohl mit deutschen als auch mit ausländischen Patient*innen und Mitarbeiter*innen.
Die Fallmethode ist gerade im medizinischen Bereich ideal, um (Konflikt-)Situationen alltäglicher interkultureller Begegnung zu analysieren und einen optimalen Lerneffekt zu erreichen. Deshalb wird diese Methode interkultureller Trainings intensiv behandelt: Anhand konkreter Beispiele aus der Praxis lernen und reflektieren die Teilnehmenden, wie z.B. Konflikte aus dem Klinikalltag auf kulturelle Dimensionen zurückgeführt werden können und wie man selbst diese Kompetenzen weitervermittelt. Der Umgang mit „schwierigen Patienten“ wird thematisiert und Empfehlungen für Multiplikatoren gegeben, die später im Praxisalltag und während der durchgeführten Trainings Anwendung finden.
Durch das Seminar erhalten Sie eine Einführung in die Thematik „Interkulturelles Training im Gesundheitsbereich“. Die Themenbereiche „Krankheit“ und „Gesundheit“ sind kulturell und religiös geprägt. Bei uns lernen Sie, welche interkulturellen und religiösen Aspekte im Gesundheitswesen für Sie, Ihre Kolleginnen / Kollegen und Ihre Patient/innen von Bedeutung sind und an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten praktische Hilfestellungen bei der Kommunikation mit Menschen mit Migrationshintergrund. Ihnen wird verdeutlicht, wie man typischerweise in Deutschland und in anderen Ländern kommuniziert. Daran anknüpfend können Techniken der kultursensiblen Kommunikation verinnerlicht werden. Ein besseres Verständnis der kulturabhängigen Einstellungen von ausländischen Kolleginnen und Kollegen, Patientinnen und Patienten sowie Pflegebedürftigen ist die Voraussetzung, um interkulturelle Konflikte zu vermeiden bzw. frühzeitig im Arbeitsalltag zu erkennen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen deshalb die „eigene Sicht“ auf die Welt besser kennen und sie werden bei einer Simulation mit einem Kulturschock konfrontiert.
Die Veranstaltung „Interkulturelles Training im Gesundheitsbereich“ zeichnet sich durch Methodenvielfalt aus. Neben Gruppenarbeiten, Simulationen, Rollenspielen und Kommunikationsübungen vermitteln Ihnen kurze flankierende Vorträge den theoretischen Hintergrund und erleichtern so das Verständnis der Thematik und die Einordnung der Materialien.
Die Fortbildung wird durch das Institut IKUD Seminare durchgeführt.
Studium der Soziologie, Kommunikationswissenschaft und Wirtschaftspolitik an der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster. Doctor of Public Health (Gesundheitswissenschaften) an der Universität Bielefeld. Thema der Dissertation: Zuwanderung von indischen Pflegekräften nach Deutschland.
Dr. Meiko Merda hat seine kulturellen Wurzeln im Ruhrgebiet. Mittlerweile lebt er seit fast 10 Jahren in Berlin. Bei der Bewältigung seines Kulturschocks haben ihm Studienaufenthalte in den Niederlanden und in Spanien geholfen. Nach seinem Studium war Dr. Meiko Merda 7 Jahre an einem Forschungsinstitut des Gesundheitswesens als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. In Asien sammelte er Auslandserfahrungen im Rahmen seiner Forschungstätigkeit zur Migration von Pflegekräften, mit Aufenthalten in Indien als DAAD-Stipendiat sowie in Vietnam.
Interkulturelle Trainings bietet Dr. Meiko Merda insbesondere für Krankenhäuser, Pflegeheime und Behörden an. Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter für Interkulturelle Kommunikation an der AMD Akademie Mode & Design in Berlin.